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Im Sommerhalbjahr wird die deutsche Konjunktur voraussichtlich eine Schwächephase durchlaufen. Darauf deutet das ifo Geschäftsklima hin, das sich im Mai und Juni merklich eingetrübt hat. Maßgeblich dafür ist die anhaltende Unsicherheit über den Fortgang der europäischen Schuldenkrise. Im Jahresdurchschnitt 2012 dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt – bei einem 67%-Unsicherheits­intervall von 0,1 % bis 1,3 % – daher nur um 0,7 % steigen. Getragen von der Binnennachfrage dürfte die Konjunktur im kommenden Jahr wieder an Fahrt gewinnen, sofern die Europäische Schuldenkrise nicht massiv eskaliert. Die Beschäftigung dürfte sich im gesamten Zeitraum weiter erhöhen.

Ausschlaggebend für die schwache Weltkonjunktur war neben der bis zum Sommer 2011 sehr restriktiven Wirtschaftspolitik in einer Vielzahl von Schwellenländern und der spürbar restriktiven Finanzpolitik in vielen europäischen Ländern vor allem die erhebliche Verunsicherung durch die wiederholte Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise. Durch weitreichende wirtschaftspolitische Eingriffe im Euroraum wurde die Lage zunächst beruhigt. So dehnte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre unkonventionellen Maßnahmen massiv aus. Auch wurden in vielen Euroraumländern zusätzliche fiskalische Konsolidierungsmaßnahmen und eine Beschleunigung der Strukturreformen beschlossen, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Ferner wurde durch den so genannten Sixpack der europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt reformiert. Schließlich wurde ein Fiskalpakt beschlossen, der die Verankerung von Schuldenbegrenzungen in den nationalen Rechtsordnungen der europäischen Länder vorsieht. Und schließlich wurde in Griechenland ein erfolgreicher Schuldenschnitt durchgeführt.

Die ergriffenen wirtschaftspolitischen Maßnahmen beruhigten die Lage jedoch nur vorübergehend, da die strukturellen Probleme ungelöst blieben. Bereits im April kam es zu einem erneuten Anstieg der Risikoprämien auf die Staatspapiere der Krisenländer im Euroraum. Die Unsicherheit nahm an allen wichtigen Finanzplätzen kräftig zu und belastete weltweit die Aktienkurse. Auslöser der erneuten Zuspitzung waren vor allem verunsichernde Signale aus Griechenland und Spanien. So deuteten die Umfrageergebnisse im Vorfeld der im Mai durchgeführten Parlamentswahlen in Griechenland darauf hin, dass es sehr schwierig sein dürfte, eine Regierung zu bilden, die willens und in der Lage wäre, das mit der Troika vereinbarte Spar- und Reformprogramm fortzusetzen. Ferner führte die Verschärfung der Rezession in Spanien zu einem kräftigen Anstieg der Anzahl notleidender Kredite und beschleunigte den Rückgang der Immobilienpreise. Beides führte zu zusätzlichen Belastungen für die Bilanzen der ohnehin angeschlagenen spanischen Banken. Dies hat das Vertrauen in die Solvenz der spanischen Kreditinstitute erschüttert, was den Abzug ausländischen Kapitals aus dem spanischen Bankensystem beschleunigte. Beunruhigt wurden die Märkte auch durch vermehrte Anzeichen dafür, dass die Konsolidierungsbemühungen der spanischen Finanzpolitik sowie der Reformeifer der italienischen Politik nachließen.

Der vorliegenden Prognose liegt im Basisszenario die Annahme zugrunde, dass die europäische Schuldenkrise selbst dann nicht dramatisch eskaliert, wenn Griechenland die Währungsunion verlässt. Dies setzt zum einen voraus, dass es gelingt, die negativen Effekte kurzfristig aufflammender Finanzmarktturbulenzen abzumildern, indem geeignete wirtschaftspolitische Maßnahmen ergriffen werden. Dazu zählen insbesondere die Versorgung solventer Banken mit ausreichend Liquidität sowie die Rekapitalisierung oder systemschonende Abwicklung angeschlagener Kreditinstitute. Zum anderen setzt die Annahme voraus, dass die Euroraumländer mit Struktur- und Solvenzproblemen durch Wort und Tat dokumentieren, dass sie willens und in der Lage sind, weiter an dem bereits angekündigten Reform- und Sparkurs festzuhalten oder sogar, falls nötig, die fiskalische Konsolidierung weiter zu intensivieren, um das Vertrauen der Investoren nicht vollends zu verlieren. Unter diesen Voraussetzungen dürften die Folgen einer möglichen Insolvenz Griechenlands innerhalb oder außerhalb der Währungsunion begrenzt bleiben und zu keiner Ansteckung weiterer Mitgliedsstaaten führen.

Gleichwohl bleibt eine Eskalation der europäischen Schuldenkrise nach wie vor das Hauptrisiko für die weltwirtschaftliche Entwicklung. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Risikoszenarios erscheint aktuell nahezu genauso groß wie die des Basisszenarios. Denn die Strukturprobleme, mit denen die Krisenländer des Euroraums (Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Italien) zu kämpfen haben, sind nach wie vor enorm und werden ihre Leistungsfähigkeit und dadurch ihre Solvenz weit über den Prognosezeitraum hinaus belasten. So leiden insbesondere Irland und Spanien unter den Folgen geplatzter Immobilienblasen: die private Haushalte sind hochverschuldet und die Banken vielfach schlecht kapitalisiert oder gar insolvent. Zudem weisen die meisten Krisenländer neben unsoliden Staatsfinanzen hohe Leistungsbilanzdefizite und eine erhebliche Nettoauslandsverschuldung auf. Um deren Tragbarkeit herzustellen, wird der Übergang von aktuell noch erheblichen Defiziten zu starken Überschüssen in der Handels- und Dienstleistungsbilanz erforderlich sein. Die erfolgreiche Durchführung dieses Anpassungsprozesses setzt jedoch eine Reallokation der Produktionsfaktoren zugunsten des Sektors der handelbaren Güter sowie eine spürbare Verbesserung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit voraus. Mit Ausnahme von Irland sind die bis dato vorgenommenen Anpassungen der relativen internationalen Wettbewerbsposition der Krisenländer als unzureichend einzustufen.

Ein weiterer potenzieller Krisenherd ist der spanische Bankensektor, dessen Probleme sich im Zuge der Rezession noch verschärft haben. So ist die Anzahl zweifelhafter Kredite in den Bankbilanzen gestiegen und der Abzug ausländischen Kapitals hat sich beschleunigt. Entsprechend hat sich die Eigenkapitalposition vieler Banken erheblich verschlechtert, was ihre Überlebensfähigkeit ohne öffentliche Hilfe in Frage stellt. Als Reaktion darauf plant die Regierung in Madrid, den europäischen Rettungsschirm anzuzapfen. Doch es ist ungewiss, ob das anvisierte Volumen von 100 Mrd. Euro ausreichen wird, um die iberischen Problembanken zu rekapitalisieren.

Unter den Annahmen des Basisszenarios dürfte sich die Weltwirtschaft nach einer Schwächephase in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres im weiteren Prognosezeitraum allmählich erholen. Maßgeblich dafür wird das zunehmende Expansionstempo in den aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens und, in etwas geringerem Maße, Lateinamerikas sein. So wurde als Reaktion auf die konjunkturelle Abkühlung in der zweiten Hälfte 2011 in vielen dieser Länder die Geld- und Fiskalpolitik gelockert, was die Binnennachfrage kräftigen wird. Ferner ist damit zu rechnen, dass auch die realen verfügbaren Einkommen in den meisten aufstrebenden Ländern zügig expandieren. Deutlich geringer dagegen wird das wirtschaftliche Expansionstempo in den Industrieländern sein. Dabei dürfte die Entwicklung hier, trotz überall äußerst expansiver Geldpolitik, sehr heterogen ausfallen. So wird der Euroraum in diesem Jahr eine Rezession durchlaufen, ehe er im kommenden Jahr stagniert. In den USA dagegen wird sich die konjunkturelle Erholung, wenn auch weniger dynamisch als in vergangenen Erholungsphasen, wohl mit leicht zunehmender Geschwindigkeit fortsetzen. Alles in allem dürfte die gesamtwirtschaftliche Produktion in der Welt in diesem und im nächsten Jahr mit 3,2 % bzw. 3,6 % nur schwach zunehmen. Entsprechend wird der Welthandel im Jahr 2012 um lediglich 3,5 % expandieren, ehe er im kommenden Jahr um 5,2 % zulegt.

In Deutschland hat die gesamtwirtschaftliche Produktion im ersten Quartal 2012 mit einer Rate von 0,5 % gegenüber dem Vorquartal merklich zugelegt. Positive Impulse kamen vorrangig vom Außenhandel. Binnenwirtschaftlich schlug zu Buche, dass der private Konsum, nach leichtem Rückgang im vierten Quartal 2011, wieder spürbar zulegte. Dagegen sind die Investitionen deutlich gesunken. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich dabei weiter verbessert. Saisonbereinigt stieg die Zahl der Erwerbstätigen im ersten Quartal 2012 um 192 000 Personen, getragen vom Ausbau der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Spiegelbildlich ist die Arbeitslosigkeit gesunken.

Im Sommerhalbjahr wird die deutsche Konjunktur voraussichtlich eine Schwächephase durchlaufen. Darauf deutet das ifo Geschäftsklima hin, das sich im Mai und Juni merklich eingetrübt hat. Die anhaltende Unsicherheit über den Fortgang der Schuldenkrise, das Auf und Ab an den Finanzmärkten sowie die Sorgen vor einer Konjunkturabschwächung bei wichtigen Handelspartnern dämpfen die realwirtschaftliche Entwicklung. Alles in allem dürfte das Bruttoinlandsprodukt im zweiten und dritten Quartal nur um jeweils 0,1 % zunehmen.

Gegen Jahresende dürften die konjunkturellen Auftriebskräfte aber die Oberhand gewinnen und den durch Planungsunsicherheiten ausgelösten Attentismus zurückdrängen. Denn nach wie vor sind die Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft günstig: So wirkt die Geldpolitik der EZB im Inland weiter anregend. Zusätzlich hält die ausgeprägte Präferenz internationaler Investoren zugunsten von Kapitalanlagen in Deutschland das Zinsniveau für private und öffentliche Kreditnehmer niedrig. Die vorangegangene Abwertung des Euro gibt zudem Rückenwind für die Ausfuhren in den Nicht-EWU-Raum. Von daher ist für das vierte Quartal mit einem leichten Anziehen der gesamtwirtschaftlichen Produktion in Höhe von 0,3 % zu rechnen. Insgesamt dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt 2012 um 0,7 % steigen.

Im kommenden Jahr dürfte die gesamtwirtschaftliche Produktion weiter an Fahrt gewinnen. Maßgeblich dafür wird die Binnennachfrage sein. So dürfte der private Konsum um 1,5 % zulegen, getragen von der anhaltenden Expansion der real verfügbaren Einkommen und der guten Arbeitsmarktlage. Zudem werden die Bruttoanlageinvestitionen voraussichtlich merklich steigen, befördert durch die weiterhin sehr günstigen Finanzierungsbedingungen und das Nachholen von aufgeschobenen Projekten aus diesem Jahr. Der Außenbeitrag dürfte jedoch einen negativen Beitrag liefern. Insgesamt dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2103 um 1,3 % expandieren.

Bei alledem wird die Erwerbstätigkeit wohl weiter zunehmen; im Jahr 2013 dürfte die Beschäftigung um 610 000 Personen über dem Stand des Jahres 2011 liegen. Aufgrund des steigenden Arbeitsangebots durch Zuwanderungen aus der EU und aus der Stillen Reserve wird die Zahl der Arbeitslosen aber nicht im gleichen Ausmaß sinken. Für das laufende Jahr wird der Rückgang um 110 000 Personen und im nächsten Jahr um 50 000 veranschlagt. Die Arbeitslosenquote dürfte dann 6,6 % betragen.

Die Teuerung wird voraussichtlich kräftig bleiben. Zwar geht von den Rohölnotierungen annahmegemäß kein neuer gravierender Preisdruck mehr aus. Dafür verstärkt sich aber der hausgemachte Preisauftrieb. Insgesamt dürften die Verbraucherpreise im diesem und im nächsten Jahr um jeweils 2 % steigen. Bereinigt um den Einfluss von Energieträgern wird sich die Inflation von 1,6 % im Jahr 2012 auf voraussichtlich 2,2 % im Jahr 2013 beschleunigen.

Das gesamtstaatliche Budgetdefizit dürfte im laufenden Jahr auf 0,3 % des nominalen Bruttoinlandprodukts zurückgeführt werden, im kommenden Jahr dürfte der Staatshaushalt sogar ausgeglichen sein.

Die Prognoseunsicherheit ist derzeit extrem hoch. Die Konjunktur hängt insbesondere erheblich stärker als üblich von politischen Entscheidungen ab, die nur schwer vorhersagbar sind. Zwar lässt sich dennoch mechanisch ein Prognoseintervall berechnen, das die Veränderungsrate des Bruttoinlandsprodukts mit einer Wahrscheinlichkeit von rund zwei Dritteln überdeckt; bei der vorliegenden Punktprognose von 0,7 % reicht das Intervall von 0,1 % bis 1,3 %. Bei der Interpretation ist aber Vorsicht geboten, denn die Auswirkungen massiver Umwälzungen, wie etwa ein chaotisches Ausscheiden von Ländern aus dem Euroraum, auf die Prognoseunsicherheit lassen sich mit statistischen Methoden nicht erfassen.

Quelle: ifo Institut

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