Musik und andere Audio-Inhalte neu zu erleben, gewinnt an Bedeutung für den Verbraucher. Dies belegen GfK-Zahlen, die auf der IFA im Rahmen der GfK Audio-Konferenz „Sound on the move – new chances in audio“ in Berlin vorgestellt wurden. Wachstum findet dabei nicht nur „zu Hause“, sondern auch im portablen Bereich als Accessoire zum Handy statt.
Soundbars stehen zurzeit hoch im Kurs. Da Fernseher immer schmaler werden, verlieren sie zunehmend die Möglichkeit neben dem gestochen scharfen Bild auch den dazugehörigen hochwertigen Klang zu liefern. Entsprechend kauft sich der Konsument zu seinem Fernseher die dazu passende Soundbar. So verdreifachten sich die Verkäufe in Menge und Wert im Juli 2013 gegenüber dem Vorjahr in Westeuropa.
Neben den Soundbars wachsen auch andere Hifi-Bereiche. Hier bekommt insbesondere das Thema Connected Audio eine besondere Bedeutung. Darunter versteht man die Vernetzung der Hifi-Anlage mit dem heimischen Netzwerk oder einzelner Lautsprecher in einem Multiroom-System. Diese Vernetzung ermöglicht einen direkten Zugriff auf die Cloud sowie den eigenen Netzwerkserver und die Musik von Smartphone und Tablet. Gesteuert wird das Ganze oftmals über eine App auf dem Smartphone. Connected Audio innerhalb der Warengruppe Audio Home Systems gewann im ersten Halbjahr um 41 Prozent an Wert und um 48 Prozent an Menge.
Im Gegensatz zum Fernsehen, ist im Bereich Audio nicht mit deutlichen Preisabschlägen zu rechnen. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass der Konsument oftmals zu Premiumprodukten greift. Zusätzlich bieten sich dem Verbraucher im Audio-Bereich unzählige Vorteile. Audio-Geräte haben eine deutlich größere Designfreiheit. Dazu kommt eine große Auswahl an spezialisierten Hifi-Marken. Entsprechend zahlreich und vielfältig sind die Innovationen. Zudem verbessert sich sowohl die Übertragungsqualität als auch die Qualität der digitalen Musikdateien beständig weiter. Der Konsument genießt also einen gesteigerten Klanggenuss.
Portable Lautsprecher und Kopfhörer als Mode-Accessoires
Portable Lautsprecher, auf die kabellos Musik oder andere Audio-Inhalte beispielsweise via Bluetooth übertragen werden können, erobern gerade die Märkte Europas. Allein im ersten Halbjahr 2013 wurden im Handel mehr als 2,3 Millionen Geräte verkauft – Tendenz weiter steigend. Insbesondere Bluetooth beflügelt dieses Wachstum. Innerhalb von zwei Jahren ist mittlerweile jeder dritte verkaufte portable Lautsprecher mit Bluetooth ausgestattet. Die Anzahl der Geräte wächst auch in krisengeschüttelten Ländern Südeuropas. Als Accessoire zu Smartphones spielen Farbe und Design im portablen Bereich eine große Rolle. Der Lautsprecher wird wie der Kopfhörer zu einem Fashion-Accessoire.
Kopfhörer mit oder ohne Mikrofon wachsen im Umsatz auch 2013 weiter an. So gaben Konsumenten in Westeuropa für dieses Produkt im ersten Halbjahr 2013 insgesamt 2,5 Prozent mehr aus. Darin spiegelt sich der weiterhin positive Preistrend für diesen Markt wieder. Die besonderen Wachstumstreiber für Westeuropa im Bereich Kopfhörer sind zum einen der Formfaktor Kopfbügel (Headband) sowie zum anderen die Signalübertragung via Bluetooth. Der Kopfhörer mit Kopfbügel ist zu einem Mode-Accessoire geworden. Geschickte Falttechniken erlauben zusätzlich diesen bequem zu tragen und clever zu verstauen. Bluetooth löst außerdem das Problem des „Kabelsalats“. Auch digitale Funkkopfhörer, die daheim verwendet werden, verzeichnen ein Umsatzplus von 19 Prozent.
Mehr Programmvielfalt und eine bessere Übertragungsqualität bietet dem Konsumenten aber auch das Digitalradio. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es Digitalradio (DAB/DAB+) in Deutschland, Großbritannien, der Schweiz, Dänemark und Norwegen. In einigen dieser Länder ist bereits jedes dritte verkaufte Radiogerät ein Digitalradio. Weitere Länder werden folgen. Hersteller, Handel, Radiosender und auch der Konsument profitieren von dieser neuen Art des Radios.
Zur Methode
GfK erhebt im Rahmen des Handelspanels in mehr als 90 Ländern weltweit regelmäßig Daten zu Fernseh- und Videogeräten, tragbaren Audio-produkten, Camcordern, Hifi- und Home-Cinema-Systemen sowie In-Car-Elektronik. Für den westeuropäischen Markt liegen dieser Auswertung Informationen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und den Niederlanden für das erste Halbjahr 2013 zu Grunde.
Quelle: GfK