Während der Olympischen Spiele wird London zur Metropole der sportlichen Superlative: Über 10.000 Athleten aus 200 Nationen werden um mehr als 300 Goldmedaillen wetteifern. Zur Umsetzung dieses Mega-Events verlassen sich die Organisatoren auf rund 70.000 freiwillige Helfer – und das deutsche Handwerk. Ob vor Ort in London oder zuhause am heimischen Fernseher, das Handwerk sorgt mit Erfahrung und Hightech dafür, dass bei den Olympischen Spielen Sportfans aus aller Welt auf ihre Kosten kommen. Von der Herstellung moderner Sportgeräte bis zur Entwicklung innovativer Sportprothesen, die Olympischen und Paralympischen Spiele sind ohne das Handwerk kaum vorstellbar.
Das Handwerk feiert mit den deutschen Athleten
Auch die Athleten können bei den Jubiläumsspielen nicht auf das Handwerk verzichten. Im sogenannten CHAMPIONS CLUB kommen alle deutschen Sportstars nach den Wettkämpfen zusammen und feiern ihre Medaillen. Doch bevor es soweit ist, müssen Tischler, Maler und viele weitere Handwerker des Unternehmens APA ganze Arbeit leisten. Der Betrieb stellt normalerweise riesige Banner und Sonderbauten für Sportevents aller Art her und montiert diese in Sportarenen oder sogar unter Wasser in Schwimmbecken. Für die Ausstattung des CHAMPIONS CLUB in London mussten aber auch die erfahrenen Handwerker des rheinland-pfälzischen Unternehmens Neuland betreten – und das auf einem echten Traumschiff. „Der CHAMPIONS CLUB wird in London auf der MS Deutschland eingerichtet. Für die Arbeiten auf dem bekannten Fernsehschiff durften wir weder bohren noch schrauben und mussten uns ganz neue Haltesysteme für Banner und Fahnen überlegen“, sagt Brigitte Golchert, Bereichsleiterin Marketing und Kommunikation der Firma. Die Lösung: Klemmsysteme mit Bolzen und Gewinden sowie gelochte Banner, die winddurchlässig sind. Damit ist der Kreuzfahrtriese aus dem Fernsehen nun startklar für lange Medaillen-Nächte auf der Themse.
Handwerkliche Qualität für sportliche Herausforderungen
Während APA die Olympischen Spiele außerhalb des Stadions begleitet, sorgt das Unternehmen Schäper Sportgerätebau für die richtige Ausrüstung in den Arenen. Von Hürden über Fußballtore bis hin zu Absprungbalken stellen die Metallbauer, Tischler und weitere Handwerker Sportgeräte her, die bei internationalen Sportveranstaltungen wie den Olympischen Spielen zum Einsatz kommen. „Unsere Produkte müssen extremen Belastungen standhalten – Hürden werden umgeschmissen, Sicherheitsnetze abgeworfen und Torlatten mit hartem Schuss getroffen“, sagt Ulrich Schäper Geschäftsführer des Unternehmens und Feinwerkmechanikermeister. Vor allem bei den Paralympics ist die Expertise des Unternehmens immer wieder gefragt, denn oft mangelt es in den Stadien an barrierefreien Einrichtungen. Dafür helfen die Konstruktionen des Unternehmens wie zum Beispiel sogenannte Werferplatten. Darauf werden die Rollstühle für Fechter oder Speerwerfer fixiert, um den Sportlern Halt und Sicherheit bei Ihren Bewegungen zu garantieren. Die Platten aus Aluminium sind außerdem schnell und auf jedem Bodenbelag einsatzfähig. „Dank der Expertise unserer handwerklichen Mitarbeiter finden wir meistens flott und unkompliziert für jede Herausforderung eine ansprechende Lösung“, sagt Ulrich Schäper.
Ein Handwerker bei den Paralympics
Von handwerklicher Expertise der besonderen Art profitiert auch Markus Rehm. Der Leichtathlet und Meister der Orthopädietechnik tritt dieses Jahr bei den Paralympics im 100-Meter-Lauf und im Weitsprung an – und das mit einer selbsthergestellten Prothese. Als 14-Jähriger verlor er bei einem Wakeboard-Unfall sein rechtes Bein. Dennoch packte ihn schnell wieder sein sportlicher Ehrgeiz. „Ich habe nach und nach unterschiedliche Sportarten ausprobiert“, sagt der heute 23-Jährige. Snowboard, Fußball, Weitsprung – Markus Rehm ist ein wahres Multitalent und wurde nach dem Unfall sogar Deutscher Jugendmeister im Wakeboarden. Neben dem Sport brennt er vor allem für seine Arbeit als Orthopädiemechaniker: „Ich finde es großartig, dass ich im Beruf vieles ausprobieren kann, denn jede Prothese muss individuell an die Kunden angepasst werden und unterschiedlichen Ansprüchen genügen“, erklärt Markus Rehm. Seine Kunden sind natürlich auch begeistert, denn als Spitzensportler und Orthopädiemechaniker kennt er sich nicht nur mit alltäglichen Anforderungen für Prothesen aus, sondern kann auch erklären, welche Prothese sich am besten für einen Sieg im 100 Meter Sprint eignet.
Quelle: handwerk.de