Allein in der Bundesrepublik zählt der Deutsche Skiverband (DSV) weit über 11 Millionen aktive Wintersportler. Ob Langläufer, Alpin-Skifahrer oder Snowboarder – Handwerker unterschiedlicher Gewerke sorgen dafür, dass die Freizeitsportler während der Wintermonate voll auf ihre Kosten kommen.

Quelle: handwerk.de
Für Seiler beginnt die Wintersportsaison im September
Wer einen Abhang hinabgleiten möchte, muss zunächst einmal den Berg hinauf. Das ist an manchem Hang nur möglich, weil Handwerksmeister Peter Weiß zuvor seine Hände im Spiel hatte. Während sich die passionierten Wintersportler noch auf den ersten Schnee und den Saisonstart freuen, macht der Seiler bereits Kabinenbahnen sowie Schlepp- oder Sessellifte fit für die Wintersportsaison. Ab September sorgt Weiß dafür, dass die Seile korrekt in die entsprechende Bahn eingebaut und gespannt werden und so jeden Tag großen Belastungen standhalten. Dafür braucht es viel Können und Erfahrung – zwei Eigenschaften, die Peter Weiß mitbringt. Bereits in fünfter Generation führt der 45-Jährige mit Leidenschaft den Familienbetrieb aus dem oberbayerischen Flintsbach. „Ich mag es, dass ich eigentlich immer an der frischen Luft arbeite“, sagt er über seinen Beruf. „Als Seiler habe ich aber nicht nur mit der Natur zu tun, sondern auch mit Menschen und Technik. Eine gute Mischung.“ Ein weiterer Vorteil ist für den Seilermeister die Internationalität seines Gewerks. „Meine Arbeit ist im Grunde überall gefragt“, berichtet er. „In Vietnam habe ich beispielsweise drei Wochen an einer fünf Kilometer langen Seilbahn durch den Dschungel gearbeitet“, erinnert sich Weiß. Doch ob in den feucht-warmen Tropen oder im kalten bayerischen Winter, im Vordergrund steht für ihn die Qualität seiner handwerklichen Arbeit.
Wirklich individuelle Skier gibt’s beim Tischler
Auch Tischlermeister Florian Schwarz ermöglicht besonderes Wintersportvergnügen. Der 43-Jährige baut in Handarbeit individuelle Holzskier, die Funktionalität und ästhetisches Design miteinander verbinden. Das erste Paar schuf der passionierte Skifahrer vor sieben Jahren zunächst für sich selbst. Schnell bemerkte er aber, wie viel Aufmerksamkeit er mit diesem Stück Handwerkskunst auf sich zog. „Freunde und Bekannte haben mich sofort darauf angesprochen“, erzählt Schwarz. Während Schwarz zuvor vor allem Möbel gestaltet hat, eröffnete seine Ski-Leidenschaft ihm auf einmal ein neues Geschäftsfeld: „Ich bin passionierter Handwerker und Wintersportler. Mit meinen Skiern kann ich beides wunderbar verknüpfen“, erzählt der Tischlermeister. Jedes einzelne Paar wird dabei von ihm selbst gefertigt. „Ich lade meine Kunden ein, mich in der Werkstatt zu besuchen und zu sehen, wie der Ski entsteht“, erzählt der Bayer. Authentizität, Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit spielen für Florian Schwarz bei der Arbeit eine große Rolle. „Ich verwende einheimische Hölzer und behandele die Oberflächen mit Leinölfirnis“, sagt er über den Herstellungsprozess. Weniger traditionell, sondern mit viel Technikeinsatz geht Schwarz bei der Vermarktung vor. „Ich nutze vor allem Facebook, Twitter oder Tumblr “, sagt Schwarz dazu und benennt einen der Vorteile. „Über soziale Netzwerke kann ich sehen, dass auch Menschen in Südamerika das Design meiner Ski mögen. Das ist übrigens für mich das Tolle an meiner Arbeit: Ich entwerfe Dinge, deren Schönheit in fremden Ländern und über Sprachbarrieren hinweg verstanden wird.“
Quelle: Deutscher Handwerkskammertag e.V.